„Die Nationalität spielt offenbar keine Rolle im SARS-CoV-2-Geschehen in Hamburger Bezirken und Stadtteilen. Entscheidend waren die sozioökonomischen Faktoren wie z.B. die Armut usw.“ Auf der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Integration, Gesundheit und Inklusion der Bezirksversammlung Harburg am 14.11.2022 hat unser Vorstand, Herr Dr. Fang Yu, auf die Ergebnisse der vor Kurzem veröffentlichten „Studie zu Ursachen und Einflussfaktoren der Heterogenität des SARS-CoV-2-Infektionsgeschehens in den Hamburger Bezirken und Stadtteilen“ im Auftrag der Sozialbehörde hingewiesen.
In 2021 gab es Presseberichte über überdurchschnittlich hohe Corona-Inzidenzrate in einigen Stadtteilen, z.B. auch im Stadtteil Harburg. Einige Entscheidungsträgerinnen haben voreilig einen Zusammenhang mit dem Migrantenanteil in den betroffenen Stadtteilen gesehen und so in der Öffentlichkeit kommuniziert. Damit waren wir im HIR damals nicht sehr glücklich. Erstens, es gab zu diesem Zeitpunkt noch keine wissenschaftlich untermauerten Studien. Zweitens, es wurde damit suggeriert, dass die Eigenschaft des Migrantenseins per se die Verbreitung von SARS-CoV-2 begünstigt haben könnte. Drittens, gerade die inzwischen nicht mehr wegzudenkenden Beiträge der Menschen mit Migrationshintergrund im Gesundheitswesen treten bei einer solchen Diskussion in den Hintergrund zurück.
In der aktuellen Studie stellen die WissenschaftlerInnen fest: In Stadtteilen mit hohem Ausländer-Anteil habe sich Corona nur deshalb schneller verbreitet, weil dort die Menschen mit dem geringen sozioökonomischen Status leben. Andere wesentliche Faktoren sind z.B. zielgruppengerechte Kommunikationen, Sozialraum-Netzwerke usw. Diese Studie hat daraufhin verschiedene kurz-, mittel- und langfristig Handlungsansätze vorgeschlagen.